(ka) Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach erklärte am heutigen Mittwoch (19.11.2025): „Der Krankenhausplanungsausschuss des Freistaates Bayern hat gestern Nachmittag in München entscheidende Beschlüsse gefasst. Damit sind wichtige Voraussetzungen für strukturelle Verbesserungen geschaffen worden.“
Sie fügte hinzu: „Die stationäre Krankenhausversorgung in Bayern ist bereits gut aufgestellt. Wir verfügen über ein flächendeckendes Netzwerk leistungsfähiger Einrichtungen, das wir mit den aktuellen Beschlüssen weiter optimieren werden. Dies ist ein zentraler Aspekt für die hohe Lebensqualität in Bayern.“
Gerlach betonte: „Die halbjährlichen Sitzungen des Krankenhausplanungsausschusses sind entscheidend für die Krankenhausplanung in Bayern. Unter der Leitung des Gesundheitsministeriums werden grundlegende Entscheidungen zur künftigen Gestaltung der Krankenhausversorgung in Zusammenarbeit mit den direkt beteiligten Akteuren getroffen.“
Die Ministerin ergänzte: „Die aktuellen Beschlüsse des Krankenhausplanungsausschusses ermöglichen in mehreren somatischen Krankenhäusern bauliche Anpassungen und die Erweiterung der Behandlungskapazitäten. Der Bedarf für Baumaßnahmen wurde für das Klinikum Fürth (800 Betten), das Klinikum Haßfurt (170 Betten), das Klinikum Bayreuth (940 Betten), das Krankenhaus Weilheim (250 Betten) und das Krankenhaus Eichstätt (172 Betten) anerkannt. Damit kann das Verfahren zur baulichen Umsetzung der neuen Bedarfsfeststellungen in diesen Kliniken beginnen. Zudem werden die Bettenzahlen an der Passauer Wolf-Fachklinik Bad Gögging um 15 auf 55 Betten und an der Schön Klinik Bad Staffelstein um 16 auf 146 Betten erhöht.“
Ebenfalls beschlossen wurde die Erhöhung der Bettenanzahl an der Asklepios Klinik im Städtedreieck (Burglengenfeld) um 10 auf 130 Betten, wobei Kapazitäten vom Standort Lindenlohe verlagert werden. Am Artemed Klinikum München Süd wird die Fachrichtung Herzchirurgie aufgegeben und dafür die Innere Medizin neu in den Versorgungsauftrag aufgenommen. Das Klinikum Garmisch-Partenkirchen erhält nun besondere Aufgaben als onkologisches Zentrum.
Der Krankenhausplanungsausschuss (KPA) beschloss außerdem die Einrichtung einer Tagesklinik für Kinderurologie am Klinikum Nürnberg – Betriebsstätte Süd und die Anerkennung der Bergman Clinics Hofgartenklinik Aschaffenburg, der Arabella-Klinik München sowie des Sana Klinikums Bad Kötzting als Fachkrankenhäuser.
Am Klinikum Kulmbach wurde dem Antrag auf Genehmigung einer Tagesklinik für Schmerzmedizin mit acht Plätzen unter dem Vorbehalt einer positiven Konzeptprüfung zugestimmt. Im teilstationären Bereich wird die Platzzahl des Leopoldina Krankenhauses in Schweinfurt um vier Plätze erhöht. Zusätzlich wird ein Teil der stationären Schmerztherapie an der Kreisklinik Trostberg in eine Tagesklinik umgewandelt. Der KPA hat zudem beschlossen, das Inn Klinikum Altötting als Thrombektomiestandort zuzulassen, sobald alle personellen Voraussetzungen erfüllt sind. Dies wird die Schlaganfallversorgung im südöstlichen Oberbayern verbessern, da die Wege für die Patienten in dieser Region verkürzt werden.
Auch im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) werden die Kapazitäten erhöht. Künftig stehen zusätzlich sieben Betten und fünf Plätze für die Behandlung junger Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Zudem wird der Ausbau der palliativ medizinischen Versorgung in Bayern vorangetrieben. Am Klinikum Eichstätt wird eine neue Palliativstation mit sechs Betten anerkannt, sodass Bayern nun über 55 Palliativstationen mit 522 Betten und 77 Palliativdienste an Krankenhäusern verfügt.
Gerlach betonte auch die Entwicklung in der Altersmedizin: „Wir erweitern die akut geriatrische Versorgung. Der KPA hat 46 neue akut geriatrische Betten genehmigt, sodass Bayern mittlerweile über 132 Akutgeriatrie mit mehr als 3.500 Betten und elf akut geriatrische Tageskliniken mit 221 Plätzen verfügt.“
Die Ministerin schloss mit den Worten: „Mit den heute beschlossenen Projekten stärken wir die stationären Angebote in den Regionen und passen diese an die Bedürfnisse der bayerischen Patientinnen und Patienten an. Ich danke allen Beteiligten für das konstruktive Miteinander, insbesondere unter den herausfordernden Rahmenbedingungen. In einer Zeit verschärfter Verteilungskämpfe ist dieses gemeinsame Engagement nicht selbstverständlich und zeigt, dass Krankenhausgesellschaften, Krankenkassen, kommunale Spitzenverbände und die Staatsverwaltung gemeinsam Verantwortung übernehmen, um eine qualitativ hochwertige stationäre Versorgung in Bayern langfristig zu sichern.“
Der Krankenhausplanungsausschuss ist ein vom bayerischen Gesetzgeber anerkanntes Expertengremium, das sich aus Vertretern der Krankenhausträger, der Ärzteschaft und der Krankenkassen zusammensetzt.
Quelle – Pressemitteilung / Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention / Foto: Kliniken im Naturpark Altmühltal – Klinik Eichstätt
