(ka) Die schwarz-rote Koalition plant, die Ticketsteuer im Luftverkehr ab dem 1. Juli 2026 zu senken. Dies gab Bundeskanzler Friedrich Merz am 13. November 2025 nach einer Sitzung des Koalitionsausschusses bekannt. Merz schätzte die Entlastung für die Luftverkehrsindustrie in Deutschland auf etwa 350 Millionen Euro.

Im Mai 2024 war die Luftverkehrsteuer erheblich erhöht worden, was potenziell zu höheren Preisen für Passagierflüge von deutschen Flughäfen führte. Im Koalitionsvertrag hatten CDU, CSU und SPD versprochen, diese Erhöhung zurückzunehmen, doch aufgrund knapper Haushaltslagen ist dies bisher nicht geschehen.

Die Steuer für Starts von deutschen Flughäfen wurde 2011 von der damaligen schwarz-gelben Bundesregierung zur Sanierung des Staatshaushalts eingeführt. Für Inlandsflüge und Kurzstrecken beträgt die Steuer 15,53 Euro pro Flug, für Mittelstrecken 39,34 Euro und für Langstrecken 70,83 Euro. Diese Kosten tragen die Fluggesellschaften.

Im Oktober berichtete der Bundesverband der deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), dass der Luftverkehr in Deutschland im kommenden Winterflugplan langsamer wächst als in anderen europäischen Ländern. BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang erklärte, dass Airlines aufgrund ständig steigender Steuern und Gebühren zunehmend Deutschland meiden.

Seit 2019 haben sich die staatlichen Standortkosten, die sich aus Gebühren für Flugsicherung, Luftsicherheit sowie der Luftverkehrsteuer ergeben, mehr als verdoppelt und sind laut BDL die höchsten in Europa. International tätige Airlines verlagern zunehmend ihre Flugzeuge an Standorte mit niedrigeren Einstiegskosten. Hierzulande wurden vor allem innerdeutsche Flüge sowie Direktverbindungen von kleineren und mittleren Flughäfen ins europäische Ausland gestrichen.

Quelle – Pressemitteilung / Haufe Service Center GmbH / BR / Bild von Rudy und Peter Skitterians von Pixabay

 

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