(ka) Im Reallabor „Automatisierte Mobilität Ingolstadt“ setzt die Hochschule erstmals einen selbstfahrenden Kleinbus im öffentlichen Straßenverkehr ein. Das sogenannte Navya-Shuttle fährt zwischen dem THI-Campus an der Esplanade und dem Paradeplatz und macht eine der zentralen Zukunftstechnologien der Mobilität direkt erlebbar.
Ein leises Signal ertönt, als das weiß-grüne Fahrzeug am Paradeplatz anhält. Passanten bleiben stehen, einige zücken ihr Handy: Kein Fahrer sitzt am Steuer, und doch bewegt sich das Shuttle ruhig und präzise durch die Stadt. Für viele ist der Anblick noch ungewohnt – für die THI eine weitere Etappe in Richtung Verkehr der Zukunft.
Ziel des Projekts ist es, automatisierte Fahrzeuge unter realen Bedingungen zu erproben, Sicherheitsaspekte weiterzuentwickeln und Wege zu finden, wie sich solche Systeme sinnvoll in den Alltag integrieren lassen. „Wir wollen autonomes Fahren greifbar machen und die Menschen von Anfang an mitnehmen“, erklärt Professor Andreas Riener, Leiter des Projekts und Professor für Mensch-Maschine-Interaktion an der THI. „Das Shuttle ist nicht nur ein technisches Experiment – es ist ein wichtiger Schritt hin zu einer sicheren, inklusiven und akzeptierten Mobilität für alle.“
Auch THI-Präsident Professor Walter Schober sieht es nach einer Probefahrt so: „Die Region Ingolstadt verbindet mit der THI und den ansässigen Unternehmen Forschungskompetenz und industrielle Infrastruktur, um die Mobilität von morgen zu gestalten. Wie auch unser Shuttle zeigt, wollen wir Modellregion für autonomes Fahren werden und Zukunft erfahrbar machen.“
Getragen wird das Projekt von einem starken Netzwerk: Gemeinsam mit AImotion Bavaria und dem CARISSMA Institute for Automated Driving (C-IAD) entwickelt die THI ein System, in dem Fahrzeuge und städtische Infrastruktur reibungslos zusammenspielen. Die Stadt Ingolstadt unterstützt den Betrieb mit Messstationen entlang der Strecke, während das Klinikum Ingolstadt und der Inklusionsrat ihr Know-how zur barrierefreien Mobilität einbringen. Neben der technischen Weiterentwicklung liegt ein besonderer Fokus auf gesellschaftlichen Fragestellungen: THI-Forschende untersuchen, wie Vertrauen in autonome Fahrzeuge entsteht, welche Erwartungen Bürgerinnen und Bürger an solche Systeme haben und wie sich neue Technologien sicher und nutzerfreundlich umsetzen lassen. Auch Teleoperationslösungen werden getestet, um das Shuttle künftig ohne Sicherheitsfahrer betreiben zu können.
Mit dem Shuttle-Projekt zeigt die THI, wie wissenschaftliche Forschung, kommunale Zusammenarbeit und technologische Innovation gemeinsam die Mobilität der Zukunft gestalten – und das mitten in Ingolstadt.
*Bildunterschrift: Forschung, die bewegt: Auf dem Campus zeigt die THI mit Präsident Professor Walter Schober (2.v.r.) und Projektleiter Professor Andreas Riener (r.), wie autonomes Fahren Realität wird (Foto: THI).
Quelle - Pressemitteilung / THI - Simone Ketterl, M. A.
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