(ka) „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit zu Beginn der zweiten Jahreshälfte hat zwei Ursachen: Zum einen ist die Zunahme durch die Beendigung von Schul- und Ausbildungsverhältnissen saisonal bedingt - dies ist in der Regel temporär und sollte sich spätestens im September/Oktober durch Beschäftigungs- bzw. Studienbeginn wieder entsprechend verringern. Weiterhin aber spiegelt sich auch die konjunkturelle Schwächephase wider, die insbesondere unseren mit strukturellen Problemen kämpfenden und industriell geprägten Sektor hart trifft“, erläutert Johannes Kolb, Leiter der Agentur für Arbeit Ingolstadt, die Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt.
Zum Zähltag waren im Stadtgebiet Ingolstadt und in den Landkreisen Eichstätt, Neuburg-Schrobenhausen und Pfaffenhofen insgesamt 9.714 Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, 211 mehr als im Juni. Dies ist für einen Juli der höchste Wert seit 20 Jahren. Hiervon entfallen auf die jüngeren unter 25 Jahre 1.135 Arbeitslose, was gegenüber dem Vormonat eine Zunahme von 211 bedeutet. Wesentlich deutlicher fällt der Vergleich mit dem Vorjahr aus. 1.087 Bürgerinnen und Bürger waren im Juli 2024 weniger arbeitslos gemeldet. Die aktuelle Arbeitslosenquote pendelt sich erneut bei 3,2 Prozent ein. Vor Jahresfrist lag sie noch bei 2,9 Prozent.
„Die Zunahme der Arbeitslosigkeit beschränkt sich ausschließlich auf den Rechtskreis der Arbeitslosenversicherung. Grund hierfür ist anhaltende wirtschaftliche Schwächephase. Der Anstieg wäre sogar noch höher ausgefallen, wenn im Bereich des Bürgergeldes nicht ein Rückgang um 138 Personen zu verzeichnen wäre. Alle vier Jobcenter der Region melden für den Juli weniger Arbeitslose“, betont der Agenturchef.
Stellensituation - Mit Beginn der großen Ferien herrscht auch in den Personalbüros Zurückhaltung. Nur 493 offene Stellen wurden den Vermittlungsfachkräften der Agentur für Arbeit im zu Ende gehenden Monat gemeldet. Dies sind 178 weniger als noch im Vormonat. Der aktuelle Bestand an gemeldeten Beschäftigungsmöglichkeiten beläuft sich auf 4.556. Das sind 77 weniger als noch einen Monat zuvor.
Stadt Ingolstadt - Die Arbeitslosigkeit ist in der Stadt Ingolstadt im Juli gestiegen. 3.824 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 115 Personen mehr (3 Prozent) als im Juni und 493 Personen bzw. 15 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,6 Prozent und lag mit 0,1 Prozentpunkten über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 4 Prozent. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 2.145 Personen (139 Personen mehr als im Vormonat und 466 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 1.679 Arbeitslose registriert (24 Personen weniger als im Vormonat, aber 27 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 44 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 983 Personen arbeitslos. Davon kamen 477 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 866 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 258 eine Erwerbstätigkeit auf. Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 139 Stellen wurden im Juli neu gemeldet (24 weniger als im Vormonat und 62 weniger als vor einem Jahr). Aktuell befanden sich damit 1.572 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 264 (entspricht -7 Prozent) auf insgesamt 3.453. 4.642 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 362 Personen weniger (-7 Prozent) als vor einem Jahr.
Landkreis Eichstätt - Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Eichstätt im Berichtsmonat Juli gestiegen. 2.071 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 9 Personen mehr (0,4 Prozent) als im Juni und 153 Personen bzw. 8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 2,6 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,5 Prozent. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.169 Personen (73 Personen mehr als im Vormonat und 91 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 902 Arbeitslose registriert (64 Personen weniger als im Vormonat, aber 62 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 44 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 528 Personen arbeitslos. Davon kamen 246 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 528 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 170 eine Erwerbstätigkeit auf. Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 109 Stellen wurden im Juli neu gemeldet (63 weniger als im Vormonat und 75 weniger als vor einem Jahr). Aktuell befanden sich damit 987 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 56 (entspricht -4 Prozent) auf insgesamt 1.390. 1.964 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 76 Personen weniger (-4 Prozent) als vor einem Jahr.
Landkreis Neuburg-Schrobenhausen - Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen im zu Ende gehenden Juli gestiegen. 1.727 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 71 Personen mehr (4 Prozent) als im Juni und 93 Personen bzw. 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 2,9 Prozent und lag mit 0,1 Prozentpunkten über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,8 Prozent. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 988 Personen (95 Personen mehr als im Vormonat und 90 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 739 Arbeitslose registriert (24 Personen weniger als im Vormonat, aber 3 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 43 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 458 Personen arbeitslos. Davon kamen 199 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 383 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 113 eine Erwerbstätigkeit auf. Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 96 Stellen wurden im Juli neu gemeldet (49 weniger als im Vormonat und 42 weniger als vor einem Jahr). Aktuell befanden sich damit 834 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. In der Grundsicherung (Jobcenter) sank die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 73 (entspricht -5 Prozent) auf insgesamt 1.271. 1.802 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 67 Personen weniger (-4 Prozent) als vor einem Jahr.
Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm - Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Pfaffenhofen zu Beginn des zweiten Halbjahres gestiegen. 2.092 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 16 Personen mehr (1 Prozent) als im Juni und 348 Personen bzw. 20 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 2,7 Prozent und lag mit 0,1 Prozentpunkten über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,2 Prozent. Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.367 Personen (42 Personen mehr als im Vormonat und 230 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 725 Arbeitslose registriert (26 Personen weniger als im Vormonat, aber 118 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 35 Prozent aller Arbeitslosen betreut. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 596 Personen arbeitslos. Davon kamen 245 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 577 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 210 eine Erwerbstätigkeit auf. Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 149 Stellen wurden im Juli neu gemeldet (42 weniger als im Vormonat, aber 2 mehr als vor einem Jahr). Aktuell befanden sich damit 1.163 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. In der Grundsicherung (Jobcenter) stieg die Zahl der Bedarfsgemeinschaften im Vorjahresvergleich um 55 (entspricht 5 Prozent) auf insgesamt 1.236. 1.625 Personen bezogen Bürgergeld, das waren 95 Personen mehr (6 Prozent) als vor einem Jahr.
Quelle - ARGE Ingolstadt / Pressemitteilung - Peter Kundinger / Foto: Matthias Stöbener- pixelio.de
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