(pde) – Am Freitag, 26. April, besteht erstmals seit der Schließung des Eichstätter Doms wegen der Sanierungsarbeiten die Möglichkeit, einen Blick in die renovierte Kathedrale zu werfen. Vom Willibaldschor aus kann man dabei das neue Lichtkonzept bewundern. Dies ist nur einer von vielen Programmpunkten der Nacht der offenen Kirchen, zu der die katholische Stadtkirche und die evangelische Erlösergemeinde einladen. Ab 19 Uhr stehen mehr als 20 Kirchen, Kapellen und andere Gebetsorte in der Innenstadt zum Besuch und Verweilen offen. Das Programm umfasst rund 70 Veranstaltungen, die von mehreren hundert Ehrenamtlichen gestaltet werden.
Unter dem Motto „Licht-Blick im Dom“ wird Walter Bamberger, Seniorchef des Ingenieurbüros Bamberger Lichtdesign in Pfünz, Interessierte gruppenweise in den Dom führen. Dabei demonstriert er einzelne Elemente der neuen Dombeleuchtung und erklärt das Beleuchtungskonzept. „Wir wollen einen ersten Einblick in den Dom geben. Die Besucherinnen und Besucher sollen den Kirchenraum und die Beleuchtung auf sich wirken lassen und so das Raumkonzept mit der Beleuchtung verstehen“, so Bamberger. Der Einlass ist nur über den Willibaldschor an der Westseite möglich. Treffpunkt ist dort ab 20.30 Uhr, Einlass bis 22.30 Uhr. Die Führungen dauern jeweils rund 30 Minuten und sind auf den hinteren Teil des Doms bis zur Willibaldsstatue begrenzt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Aus Sicherheitsgründen ist ein weiteres Betreten der Baustelle nicht gestattet.
Daneben gibt es bei der Nacht der offenen Kirchen zahlreiche weitere Angebote, unter anderem Ausstellungen, Konzerte, Gottesdienste, Führungen, Kunstinstallationen sowie Chorgesang, Meditationen und Anbetungen. In der ehemaligen Johanniskirche können Besucherinnen und Besucher den ganzen Abend gemeinsam singen und musizieren, die katholische Jugendstelle des Dekanats Eichstätt bietet dazu einen Trommelworkshop an. Neben Lichtinstallationen gibt es dort eine Gebetsecke. „Uns ist es wichtig, dass sich die Dekanatsjugend dort zeigt und die abholt, die junge Kirche erleben wollen“, sagt Wolfgang Kronauer, Jugendreferent der Katholischen Jugendstelle Eichstätt. In der Schutzengelkirche können Gäste abendlichen Gesängen, meditativen Texten und Orgelspiel lauschen. Neben dem Eichstätter Domchor singen hier auch der Kinderchor und Chöre aus Pollenfeld: Über 30 Kinder proben seit Wochen gemeinsam mit dem „SMS-Chor“ und dem Chor „Die Guten Noten“ für ihr Programm „We are gonna sing, when the spirit says sing“. Monika Hallmeier leitet seit 2001 den Kinderchor in Pollenfeld und ist bereits zum zweiten Mal bei der Nacht der offenen Kirchen dabei. „Für die Kinder ist das natürlich ein Highlight, Teil einer so großen Veranstaltung zu sein und in der Schutzengelkirche gemeinsam mit anderen Chören singen zu dürfen. Das ist eine Gemeinschaftsaktion, auf die wir uns freuen und worauf wir hingearbeitet haben“, so Hallmeier. Die Jugendlichen des Gabrieli-Gymnasiums sind mit ihren Gesangsstimmen und ihren Instrumenten in der Peterskirche ebenso zu hören wie die Chöre der Mittelschule und der Realschule Rebdorf in der Heilig-Geist-Kirche. Der Chor „NovaCantica“ der Dompfarrei hat sein Programm in St. Walburg mit „Unterwegs in eine neue Hoffnung“ überschrieben und der Chor „Siloam“ begibt sich mit Liedern und Texten auf die Suche nach dem Sinngrund des Daseins.
Auch viele kleine Gruppen bringen sich mit ihrem abwechslungsreichen Lied- und Instrumentalprogramm ein: Im Mortuarium des Doms spielen die Turmbläser und das Saxophonquartett der Stadtkapelle, Domorganist Martin Bernreuther lässt die Truhenorgel mit Querflöten-Begleitung erklingen. „Musikalische Miniaturen“, wie Kirchensonaten von W.A. Mozart oder Volksmusik mit dem „Altmühltaler Hausgesang“ oder mit dem „Lipertshofener Viererg’sang“ in der Michaelskapelle am Westfriedhof sind nur einige Beispiele.
Auf dem Domplatz stehen Seelsorgebegleiterinnen der Malteser für Gespräche mit Spaziergängen und einem „Segen to go“ zur Verfügung. Auch das Eichstätter Priesterseminar sowie das Collegium Orientale, das Priesterseminar für Angehörige der Ostkirche, und das Diözesanmuseum öffnen ihre Türen und bieten Führungen an. In der ehemaligen Kapuzinerkirche gestaltet die Jugend 2000 einen Abend der Barmherzigkeit mit Lobpreis, Anbetung und Lichterprozession. In der Abteikirche St. Walburg wird bei der Komplet, dem Nachtgebet, zusammen mit dem Konvent der Benediktinerinnen um 20 Uhr und in der Eucharistiefeier um 22 Uhr mit Dompfarrer Josef Blomenhofer das Fest „Translatio“ aufgegriffen, das an die Übertragung der Gebeine der heiligen Walburga erinnert.
„Der Abend bietet die Möglichkeit, Kirche einmal anders zu erleben, in einem anderen Licht, in einer anderen Atmosphäre“, verdeutlicht Blomenhofer. Die Besucherinnen und Besucher sollen die kulturellen und religiösen Beiträge auf sich wirken lassen. Die Organisatorin und Religionslehrerin Lioba Henke von der Eichstätter Dompfarrei ergänzt: „Mit der Nacht der offenen Kirchen wollen wir eine Willkommenskultur schaffen. Alle sind herzlich eingeladen, die Kirchen und Veranstaltungen zu besuchen. Die Menschen sollen die Kirche neu entdecken und sich wohlfühlen. Besonders wichtig ist uns, dass sich so viele kleine Gruppen an der Aktion beteiligen, insgesamt mehr als 400 Ehrenamtliche.“
Bei der Nacht der offenen Kirchen werden auch sonst nicht zugängliche Orte ihre Pforten öffnen. Wer kennt zum Beispiel die Alexiuskapelle bei St. Walburg oder hat schon mal einen Blick in die Borgiaskapelle im Priesterseminar geworfen? Auch die Frauenbergkapelle, die St. Anna-Kirche in Rebdorf/Marienstein und die Kolpingkapelle in der Reichenaustraße laden mit verschiedenen Aktionen zu einem Besuch ein.
Zwischendurch gibt es Gelegenheit, sich im Pfarrheim St. Marien mit Getränken und kleinen Häppchen zu stärken und auszutauschen. Im Pfarrheim sorgen die Pfadfinder St. Georg für ein buntes Kinderprogramm mit Spielen, Basteln und Stockbrot am Lagerfeuer auf dem Pater-Philipp-Jeningen-Platz. In der evangelischen Erlöserkirche spielt die Jugendstadtkapelle Eichstätt. Pfarrerin Christiane Rabus-Schuler und Georg Fieger, Vorsitzender des Eichstätter Künstlerrings, sprechen meditative Texte zu einer Ausstellung des Künstlerrings, begleitet von Musik des Vokalensembles „Capella Vocalis“. Anschließend lädt der Posaunenchor der evangelischen Kirchengemeinde zu einem musikalischen Streifzug durch die Bibel ein, den Abschluss bildet ein Nachtgebet mit Liedern aus Taizé.
Die einzelnen Veranstaltungen dauern rund 45 Minuten, sodass dazwischen ausreichend Zeit für einen Ortswechsel besteht. Ein gemeinsamer musikalischer Abendsegen aller Mitwirkenden und Besucher in der Schutzengelkirche beschließt um 23 Uhr die Veranstaltung.
Das ganze Programm und weitere Informationen gibt es im Pfarrbüro der Dompfarrei unter Tel. (08421) 1632, E-Mail: dompfarrei.ei(at)bistum-eichstaett(dot)de sowie online unter www.nachtderkirchen-eichstaett.de.
*Bildunterschrift: Im Rahmen der Nacht der offenen Kirchen haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, einen ersten Blick in den sanierten Dom zu werfen. Walter Bamberger erläutert in kurzen Führungen das neue Beleuchtungskonzept. Foto: Johannes Heim/pde
Quelle - Pressemitteilung - Bistum Eichstätt / Foto
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