(ka) Der Stadtrat hat am 23. Juli mit großer Mehrheit für die Teilumbenennung der Parkstraße hin zum Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus im Luitpoldpark votiert. Hugo Höllenreiner war Ingolstädter Sinto und hat Auschwitz und weitere Konzentrationslager überlebt. Fast seine gesamte Familie wurde in den NS-Konzentrationslagern ausgelöscht. Er selbst durchlebte die fürchterlichen Verbrechen und musste sich als Kind u. a. menschlichen Versuchen des berüchtigten KZ-Arztes Mengele unterziehen. Seit den späten 1990ern war er einer der prominentesten Zeitzeugen und schilderte in vielen Gesprächen und Vorträgen, insbesondere auch an Schulen, die Gräuel der NS-Zeit. Er mahnte stets gegen das Vergessen. Hugo Höllenreiner hatte tiefgreifenden Einfluss auf die Erinnerungskultur in Ingolstadt und leistete bedeutsame Aufklärungsarbeit.
„Ich bin sehr froh und erleichtert, dass nach langer Vorarbeit und mit der Zustimmung des Bezirksausschusses Mitte, diese Lücke in unserer Erinnerungskultur geschlossen werden konnte. Wenige Tage vor dem 80. Jahrestag der „Liquidierung“ des sogenannten „Zigeunerlagers“ in Auschwitz, bei dem auch Ingolstädter Sinti und Roma ermordet wurden, ist es ein wichtiges und überfälliges Signal der Stadt Ingolstadt“, betont Oberbürgermeister Dr. Christian Scharpf.
*Bildunterschrift: Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus im Luitpoldpark - der Teil der Parkstraße, der zum Mahnmal hinführt, wird in Hugo-Höllenreiner-Straße umbenannt. (Foto: Stadt Ingolstadt / Rössle)
Quelle - Stadt Ingolstadt / Pressemitteilung
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