(ka) Der DGB hatte rund um den 1. Mai wieder Demos, Kundgebungen und bunte Aktionen an zwölf Orten organisiert. Mit dem Motto "Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit" erinnerten die Gewerkschaften an ihre Kernforderungen und ihre Antworten auf die zunehmende Verunsicherung in der Gesellschaft.
Der Geschäftsführer der DGB-Region Oberbayern, Günter Zellner, forderte angesichts der sinkenden Tarifbindung und der anstehenden Herausforderungen eine Tarifwende: „Immer mehr Arbeitgeber stehlen sich aus ihrer sozialen Verantwortung. Deshalb brauchen wir jetzt eine Tarifwende. Gemeinsam machen wir uns für eine höhere Tarifbindung stark. Denn sie bringt viele Vorteile – mehr Geld, bessere Arbeitsbedingungen, sichere Zukunftsaussichten, mehr Lebensqualität. Mit Tarifvertrag ist einfach mehr drin: Mehr Lohn, mehr Freizeit, mehr Sicherheit.“
Die größte Veranstaltung fand mit rund 1.200 Teilnehmenden auf dem Ingolstädter Paradeplatz statt. Hauptrednerin Linda Schneider, stellvertretende Landesbezirksleiterin der Gewerkschaft ver.di Bayern, ging ebenfalls auf die sinkende Tarifbindung in Bayern ein. Für die aktuelle Tarifrunde im Einzelhandel forderte sie die Arbeitgeber auf, endlich ein tragfähiges Angebot vorzulegen. Außerdem forderte Linda Schneider, das Streikrecht der Beschäftigten zu erhalten. Die Kundgebung in Ingolstadt wurde von einem bunten Programm mit Musik, Infoständen und Kinderprogramm begleitet.
In diesem Jahr gab es bei der Kundgebung des DGB in Traunreut keine Hauptredner. Stattdessen fand eine moderierte Diskussion von örtlichen Gewerkschaftsvertreter*innen aus unterschiedlichen Betrieben statt. Geleitet wurde diese vom 1. Bevollmächtigten der IG Metall Rosenheim, Florian Bauer. Zu den letzten Erfolgen der Gewerkschaften sagte er: „Unser Erfolg heißt Solidarität“. Diese zeigen unsere Kolleginnen und Kollegen jeden Tag mit ihrem persönlichen Einsatz. Auf der Veranstaltung mit anschließendem Familienfest konnten in diesem Jahr 500 Besucher*innen gezählt werden.
In Rosenheim sprach vor rund 600 Teilnehmenden der stellvertretende Bezirksleiter von ver.di Bayern, Sinan Öztürk. „Viele Politiker*innen und Verbandsvertreter*innen haben in den letzten Wochen gefordert, das Streikrecht einzuschränken. Das gipfelte jüngst in dem abstrusen Vorschlag des FDP-Generalsekretärs, nicht kompromissbereite Verhandlungsführer*innen auszutauschen“, stellte Ötztürk fest. Für ihn sind diese Forderungen kein Zufall, sondern die Reaktion auf unsere gewerkschaftlichen Erfolge. Für den stellvertretenden ver.di Bezirksleiter steht fest: „Unsere Stärke lassen wir uns nicht nehmen. Von niemandem.“ Und wer die Hand an das Streikrecht legt, der muss mit unserem gewerkschaftlichen Widerstand rechnen. Auch in Rosenheim wurde die DGB-Kundgebung von einem bunten Familienfest begleitet.
Weiter Veranstaltungen und Aktionen fanden in Burghausen, Bad Reichenhall, Geretsried, Kösching, Miesbach, Neuburg a.d. Donau, Pfaffenhofen, Traunstein und Waldkraiburg statt.
Quelle - DGB - Region Oberbayern - Pressemitteilung / Foto: Ingolstadt und Kösching
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