(ka) Dreieinhalb Monate nach der Ankündigung von Ministerpräsident Söder hat Bayerns Kabinett ein Verbot von Gendergap, Genderstern und Co. beschlossen – für Schriftliches in Verwaltung, Schulen und Hochschulen. Bei Verstößen drohen Beamten Konsequenzen.
„Die AGO verpflichtet die staatlichen Behörden bereits jetzt, die amtliche Regelung der deutschen Rechtschreibung im dienstlichen Schriftverkehr anzuwenden.“ Diese Regelung wurde nun nochmals durch eine Anpassung der AGO klarstellend ergänzt: „Mehr Geschlechtliche Schreibweisen durch Wortbinnenzeichen wie Genderstern, Doppelpunkt, Gender-Gap oder Mediopunkt sind nun ausdrücklich unzulässig“, so Herrmann. Das gelte unabhängig von etwaigen künftigen Entscheidungen des Rates für deutsche Rechtschreibung zu der Frage der Verwendung von Sonderzeichen.
Der CSU-Politiker Markus Söder betonte: "Klar ist, dass Lehrkräfte sich daran halten müssen". Das beträfe den gesamten dienstlichen Schriftverkehr, die komplette interne Kommunikation und den Schulunterricht. Markus Söder ist ein Gegner der Gendersprache. Im Dezember 2023 sagte Söder im Bayerischen Landtag: "Mit uns wird es kein verpflichtendes Gendern geben. Im Gegenteil: Wir in Bayern werden das Gendern in Schule und Verwaltung untersagen".
Nach Angaben von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sollen Rechts- und Verwaltungsvorschriften in Bayern so formuliert werden, "dass sie jedes Geschlecht in gleicher Weise ansprechen". Dafür kämen beispielsweise Paarformeln (zum Beispiel "Schülerinnen und Schüler") oder geschlechtsneutrale Formulierungen infrage. "Dabei ist jedoch jede sprachliche Künstlichkeit oder sprach erzieherische Tendenz zu vermeiden."
Laut Innenministerium soll die Änderung der AGO am 1. April 2024 in Kraft. Für die Umsetzung, zum Beispiel die "Anpassung nicht konformer Webseiten", seien die jeweiligen Stellen verantwortlich.
Quelle - Bayerisches Staatsministerium des Innern, für Sport und Integration / Bildsymbol: Oliver Weber_pixelio.de
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