(ka) Das „Wasserstoffnetzwerk Landkreis Eichstätt“ ist zu seinem zweiten Netzwerktreffen dieses Mal in Dollnstein zusammengekommen. Grund hierfür war unter anderem die Besichtigung der neuen Erprobungs-Anlage zur Wasserstofferzeugung an der Biogasanlage südlich von Dollnstein. Zu Beginn begrüßten Landrat Alexander Anetsberger und der Bürgermeister des Marktes Dollnstein, Wolfgang Rosskopf, die Vertreter der Unternehmen und Organisationen in den Räumlichkeiten des Altmühlzentrums. Landrat Anetsberger zeigte sich dabei erfreut über das anhaltend hohe Interesse am Thema Wasserstoff seitens der Unternehmen im Landkreis und die Möglichkeit, bereits eine erste Pilotanlage besichtigen zu können.
Im Anschluss daran referierte Prof. Dr. Alexander Gelner von der Technischen Hochschule Ingolstadt zum Thema „Wasserstoffeinsatz in Nutzfahrzeugen“. Auf besonderes Interesse stieß bei den Teilnehmern die Frage, welche Antriebstechnologie – batterieelektrisch oder wasserstoffbetrieben – bei Nutzfahrzeugen schlussendlich von Vorteil sei. Gelner zeigte auf, dass im Kurzstrecken Verteiler-Verkehr mit täglichen Laufleistungen bis 200 km und geringeren Nutzlasten batterieelektrische Antriebe bevorzugt eingesetzt werden. Im Schwerlastverkehr bis nunmehr 44t zeigt dagegen der brennstoffzellenbetriebene Wasserstoffantrieb seine Stärken. So gibt es bereits jetzt Fahrzeuge mit einer Reichweite von 700 km und einer Tankzeit von weniger als 20 Minuten auf dem Markt, wodurch im von geringen Standzeiten geprägten Schwerlastverkehr klare Vorteile entstehen.
Der zweite Teil der Veranstaltung führte die Teilnehmer zur Biogasanlage der Josef Kerner Energiewirtschafts-GmbH. Dort konnten die Teilnehmer, geführt von Dr. Martin Baumgärtl der Freisinger Firma SYPOX GmbH und Anlagenbetreiber Josef Kerner, die gesamte Produktionskette von der Biogas-Erzeugung bis hin zur letztendlichen Gewinnung von Wasserstoff nachvollziehen. Das innovative Verfahren, mit welchem Wasserstoff mit einer hohen Energieeffizienz aus Biogas gewonnen werden kann, ist eine abgewandelte Version der bereits seit Jahrzehnten eingesetzten Dampfreformation. Wurde bisher bei der Dampfreformation die für den Prozess notwendige Wärme ausschließlich von einer externen Quelle äußerlich hinzugeführt, können nun die notwendigen 900 Grad über eine elektrische Widerstandsheizung im Inneren erzeugt werden. Dies erhöht den Gesamtwirkungsgrad der Prozesskette deutlich.
Zum Abschluss der Veranstaltung bedankten sich die Koordinatoren des Netzwerks Rebecca Färber-Engelhardt und Johannes Unger bei den zahlreichen Teilnehmern und gaben einen kurzen Ausblick.
Am Wasserstoffnetzwerk interessierte Unternehmen und Organisationen können sich unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! an die Koordinatoren wenden, um über zukünftige Veranstaltungen informiert zu werden.
Quelle - Lkr. Eichstätt / Pressemitteilung - Manfred Schmidmeier / Foto: Rebecca Färber-Engelhardt, Landkreis Eichstätt
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