(ka) In Ingolstadt und der Region gibt es an den Gymnasien einige sehr begabte Nachwuchsmathematiker. Bei einem deutschlandweit ausgetragenen Wettbewerb zum „Tag der Mathematik“ schafften es drei Schüler vom Reuchlin-Gymnasium und vom Katharinen-Gymnasium in Ingolstadt sowie vom Josef-Effner-Gymnasium in Dachau in die Bestenliste der Gesamtwertung. Und die über das Christoph-Scheiner-Gymnasium gemeldete Schülermannschaft stand am Ende bundesweit auf Platz 3. Ausgerichtet wird der Wettbewerb vom Zentrum für Mathematik, das Mathematische Institut für Maschinelles Lernen und Data Science (MIDS) der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) fungierte als regionaler Veranstalter.
Zum zweiten Mal wurde der Tag der Mathematik auch in Ingolstadt ausgetragen. Oberstufenschülerinnen und -schüler aus der Region, die sich für Algebra und Analysis, Geometrie und Stochastik begeistern, kamen dazu am Samstag in das Katharinen-Gymnasium, um sich den Tag über an insgesamt zwölf Aufgaben aus dem weiten Feld der Mathematik zu versuchen. Deutschlandweit wird der Wettbewerb an insgesamt acht Standorten ausgetragen – überall mit den gleichen Aufgaben. Währenddessen befassten sich die mitgereisten Lehrkräfte in Vorträgen und Workshops mit dem Thema „Mathematik und Klima“ – das MIDS forscht in mehreren Projekten im Bereich der Klima- und Wettermodellierung.
„Unsere Zeit ist stark von Digitalisierungs- und Transformationsprozessen geprägt. Diese spielen in allen Fachdisziplinen eine große Rolle. Die Mathematik ist ein unverzichtbarer Baustein, um diese Prozesse zu begleiten“, sagte Professorin Dr. Nadja Ray, Inhaberin des Lehrstuhls für Geomatik und Geomathematik an der KU. Vom Fortschritt in der Mathematik könnten unterschiedlichste Fachdisziplinen profitieren und durch innovative Ansätze miteinander verbunden werden, so Ray. Sie zeigte sich glücklich, den „Tag der Mathematik“ erneut in Ingolstadt ausrichten zu können. Unterstützung erfuhr der Wettbewerb hier durch das Artificial Intelligence Network Ingolstadt AININ und Audi, das Katharinen-Gymnasium öffnete dafür seine Räumlichkeiten. Für Schulleiter Dr. Matthias Schickel eine Selbstverständlichkeit: „Ich freue mich, wieder Gastgeber sein zu dürfen.“
In zwei Team-Wettbewerben und einer Einzelrunde traten die Schülerinnen und Schüler verschiedener bayerischer Gymnasien gegeneinander an und lösten knifflige Knobelaufgaben. Konfrontiert sahen sie sich mit abwechslungsreichen Aufgaben aus unterschiedlichen Teilbereichen der Mathematik. So war beispielsweise einmal eine vielstellige Zahl zu finden, deren Ziffern sich bei der Multiplikation mit der Zahl Vier in der Reihenfolge genau umdrehten. Die Zahl 2178 besitzt eben diese Eigenschaft. An anderer Stelle war eine Funktionsgleichung gesucht, die vorgegebene Messdaten einer gedämpften Sinus-Schwingung, wie sie beispielsweise bei einer Audio-Aufnahme eines Specht-Geräusches entstehen, besonders gut annähert.
Drei Teilnehmer glänzten bei diesen Aufgaben besonders: Kilian Freytag vom Reuchlin-Gymnasium Ingolstadt belegte im bundesweiten Ranking Platz vier, Florian Resch vom Josef-Effner-Gymnasium in Dachau landete auf dem fünften, Christoph Strobl vom Katharinen-Gymnasium Ingolstadt auf dem elften Platz. In ganz Deutschland nahmen mehr als 900 Schülerinnen und Schüler von 86 Schulen teil. Für ihre Leistungen wurden die bestplatzierten Schüler mit einem Stipendium für die sogenannte Modellierungswoche des Zentrums für Mathematik im Wert von 600 Euro belohnt. Dabei werden sich 40 Schülerinnen und Schüler aus ganz Deutschland treffen und gemeinsam mithilfe der Mathematik Probleme aus Technik, Wirtschaft und Industrie lösen.
Für Professorin Ray war es wichtig, dass alle Teilnehmenden vom Wettbewerb profitieren: „Der Spaß steht im Vordergrund“, so Ray. Diese Chance nutze beispielsweise Maximilian Bauch, er besucht die 11. Klasse am Willibald-Gymnasium Eichstätt: „Ich löse gerne Knobelaufgaben und habe mich besonders auf den Gruppenwettbewerb gefreut.“ Ähnlich ging es Moritz Schäfer, Elftklässler am Christoph-Scheiner-Gymnasium Ingolstadt: „Mathe ist einfach toll – ich mache alles gerne, was damit zu tun hat.“ Die große Bedeutung von Mathematik und der Beschäftigung damit betonte Christian Anghelide, Netzwerkmanager bei AININ: „AININ steht für Artificial Intelligence Network Ingolstadt – wir beschäftigen uns also viel mit KI. Und KI fußt auf Mathematik. In der Schule habe ich mich manchmal gefragt, wofür ich das brauchen werde, was auf dem Stundenplan steht. Im Falle der Mathematik ist es klar: Man braucht sie für die Künstliche Intelligenz – und damit in Zukunft für sehr viele Berufe.“
*Bildunterschrift: von links: Christian Anghelide (AININ), Antje Riess und Dr. Raphael Schulz (KU), Dr. Matthias Schickel (Schulleiter Katharinen-Gymnasium) und Prof. Dr. Nadja Ray (Lehrstuhl für Geomatik und Geomathematik der KU)
Quelle – KU / Katja Ossiander, KU Eichstätt-Ingolstadt
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