(ka) Die Präventionskampagne der Gleichstellungsstelle steht seit vielen Jahren unter dem Motto „Spaß haben und sicher feiern“. Beim Volksfest treffen gute Laune, Bier und viele Menschen zusammen. Mit dem Alkoholpegel steigen die Feierlaune und manchmal leider auch der moralfreie Raum. „Das muss nicht sein“, findet die Gleichstellungsbeauftragte und Initiatorin der Kampagne, Barbara Deimel. „Hier sind alle gefragt, die eigenen Grenzen und die Grenzen der anderen zu achten“, so ihre wichtigste Botschaft. Ein breites Aktionsbündnis unterstützt diese Kampagne mit seiner Fachexpertise: Polizei Oberbayern Nord, Wirbelwind e. V., Frauenhaus Ingolstadt, Soroptimist Ingolstadt, Zonta Ingolstadt, Condrobs e. V. und die Technische Hochschule. In der Zusammenarbeit sind wertvolle Tipps für einen ungetrübten Volksfestbesuch von Anfang bis zum Ende entstanden, die an wichtigen Orten auf dem Volksfest plakatiert werden.
Tipps, um sicher zu feiern:
• Bleibt zusammen und vereinbart Treffpunkte.
• Trage Wertsachen wie Geld, Handy & Schlüssel am Körper
• Kenne dein Limit beim Trinken
• Bleib aufmerksam. Behalte dein Getränk im Auge.
• Trau deinem Gefühl. Sag NEIN, sag STOPP.
• Sei sicher unterwegs. Organisiere deinen Nachhauseweg, verbinde dich übers Handy.
Das Aktionsbündnis geht davon aus, dass insbesondere Frauen, junge Mädchen und queere Menschen nicht selten sexuelle Belästigungen auf dem Volksfest erleben müssen. Dazu gehören auch körperliche Übergriffe wie das Begrapschen, verbale Übergriffe wie anzügliche Bemerkungen, penetrantes Bedrängen und aufdringliches Verhalten, K.-o.-Tropfen in Getränken und das Verfolgen auf dem Nachhauseweg. Umso wichtiger ist es, so Barbara Deimel, sich präventiv um die eigene Sicherheit zu kümmern. Darüber hinaus ist Barbara Deimel überzeugt, dass die Präventionsarbeit mit Plakaten und Kärtchen auch in weiteren Dimensionen Wirkung entfaltet: Nämlich eine Sensibilisierung bei allen Volksfestbesuchern zu bewirken, aufmerksam zu bleiben oder auch an potenzielle Täter zu adressieren, dass es für sie keinen „unbeobachteter Raum“ für Gewalt gibt.
Deimel gibt weiter zu verstehen, dass niemand das Recht hat, ein Mädchen oder eine Frau zu bedrängen. Dabei ist es egal, welche Kleidung sie trägt, es ist unerheblich, ob sie geflirtet hat oder ob sie betrunken ist. Es gibt nichts, was als eine Einladung für eine Übergriffigkeit gelten kann. Respekt und Grenzen stehen jedem Menschen zu, macht sie deutlich.
Falls Betroffene dann doch ein ungutes Erlebnis hatten oder ein solches noch nicht genau einordnen können, stehen ihnen unterstützende und helfende Stellen zur Verfügung:
• Polizeinotruf 110
• Hilfetelefon bei Gewalt gegen Frauen 116016 und www.hilfetelefon.de
• Beratung bei sexualisierter Gewalt 0841 17353 und www.wirbelwind.de
• Hilfetelefon bei Gewalt an Männern 0800 1239900 und www.maennerhilfetelefon.de
*Bildunterschrift: Präventionskampagne „Spaß haben und sicher feiern“ auf dem Volksfest Ingolstadt (Foto: Stadt Ingolstadt / Rössle)
Quelle - Stadt Ingolstadt / Pressemitteilung
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