(ka) Unter der Bezeichnung HY10 haben sich die Landkreise Neuburg-Schrobenhausen, Eichstätt, Pfaffenhofen sowie die Stadt Ingolstadt zusammengeschlossen, um die Region auf dem Gebiet der Wasserstofftechnologie stärker zu vernetzen. Den Auftakt dazu bildete die Gründung eines Wasserstoffclusters für die Region 10 auf dem Campus der Technischen Hochschule (THI) in Neuburg. Über 150 Vertreterinnen und Vertreter aus der Wirtschaft, der Gründerszene sowie den Kommunen waren der Einladung gefolgt.
Landrat Peter von der Grün begrüßte die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und freute sich über die hochkarätige Besetzung, darunter der Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger, der Pfaffenhofener Landrat Albert Gürtner, Prof. Georg Rosenfeld (Wirtschaftsreferent der Stadt Ingolstadt) sowie Prof. Daniel Großmann, Vizepräsident für Wissens- und Technologietransfer an der THI. Von der Grün betonte, dass die Region über wertvolle Erfahrungen mit der Wasserstofftechnologie verfüge: Es gebe bereits eine Reihe interessanter Projekte. Zudem sei die Forschung der THI auf dem Gebiet ein Gewinn für die Region. Dazu erklärte Großmann, dass die Hochschule Kooperation und wissenschaftliche Unterstützung anbiete, wenn in der Region Projekte zur Erzeugung und Nutzung von grünem Wasserstoff umgesetzt werden sollen. Die THI bildet Fachkräfte für die Arbeit in diesem Bereich aus und integriert Aufgabenstellungen aus der Praxis in den Studienbetrieb. Darüber hinaus vernetzt sie verschiedene Akteure der Wasserstofftechnologie und -wirtschaft.
Die praktischen Wasserstoffvorhaben in der Region stellten regionale Akteure auf Einladung der Wirtschaftsförderer und Klimaschutzmanager vor. Dadurch wurde die gesamte Bandbreite der Aktivitäten entlang der Wertschöpfungskette deutlich. So schilderte Michael Lederer, Bürgermeister aus Karlshuld, die Erfahrungen seiner Gemeinde bei der Realisierung eines Energiekonzeptes gemeinsam mit den Stadtwerken Ingolstadt. Die Möglichkeit der Wasserstofferzeugung vor Ort mittels modularem Elektrolysebaukasten erläuterte Dr. Markus Ostermeier von der Firma H2ydrogen Solutions aus Schweitenkirchen. Er erklärte, wie mittels einer Wasserstoffbatterie Sonnenenergie für dunkle und kalte Tage konserviert wird. Dass sich auch mit Biogas Wasserstoff produzieren lässt, zeigte Martin Baumgärtl von der Firma Sypox aus Freising auf. Eine erste Pilotanlage sei bereits am Standort Dollnstein im Landkreis Eichstätt in Betrieb. Wie sich wasserstoffbetriebene Müllsammelfahrzeuge in der Praxis bewähren, stellte Dr. Thomas Schweiger von den Ingolstädter Kommunalbetrieben vor. Abschließend erklärte Daniel von Wachter von der Firma bayernets GmbH den Aufbau eines bundesweiten H2-Kernnetzes. Auch in der Region könne ein resilientes Wasserstofftransportnetz als Teil des deutschlandweiten Netzes aufgebaut werden.
Diese praktischen Beispiele und Erkenntnisse dienten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern als Impulse und Diskussionsgrundlage für den anschließenden Austausch an den Thementischen. Dabei standen ihnen die Referenten mit weiteren Informationen zur Seite. Darüber hinaus gaben Rudolf Dietrich von Bayernoil sowie Delia Stelzer von Gunvor Einblicke in Wasserstoff-Ökosysteme und Elisabeth Gruber vom Zentrum Wasserstoff Bayern informierte über Fördermöglichkeiten. Nach der erfolgreichen Auftaktveranstaltung wird HY10 weiter mit Leben gefüllt: Dazu bieten die Projektpartner erneut eine Netzwerkveranstaltung im September 2024 an. Für Nachfragen zum Projekt können sich Interessierte an die Wirtschaftsförderer bzw. Klimaschutzmanager wenden.
*Bildquelle - Foto: Rebecca Färber-Engelhardt, Landkreis Eichstätt
Quelle - Lkr. Eichstätt / Pressemitteilung - Manfred Schmidmeier
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