Polizei warnt vor erneuter Welle an Schockanrufen

Polizei warnt vor erneuter Welle an Schockanrufen

(ka) Aktuell überflutet wieder eine Welle an sogenannten Schockanrufen vielerorts die Städte und Landkreise im Präsidialbereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. So kam es gestern allein in den Regionen in und um Fürstenfeldbruck, Germering und Starnberg zu 38 gemeldeten Betrugsversuchen – also telefonischen Kontaktaufnahmen, bei denen die Täter, mit ihrer betrügerischen Masche scheiterten. Die Dunkelziffer von sogenannten Callcenterbetrügen dürfte wesentlich höher sein und hier sozusagen nicht zuletzt auch die Frequenz der Kontaktaufnahmen den Erfolg ausmachen.

So geben sich die Täter am Telefon oftmals als Polizeibeamte, Notare, Rechtsanwälte oder Staatsanwälte aus und sprechen von einem plötzlich eingetretenen Schadensereignis, welches nur durch eine sofortige Geldzahlung abwendbar sei.

Callcenterbetrüger erbeuteten in Ingolstadt hohe Bargeldbeträge, Zeugenaufruf der Kriminalpolizei

Laut Ingolstädter Polizei: "Falscher Staatsanwalt gibt vor, gegen Geldzahlung Gefängnisstrafe abzuwenden Ingolstadt. Eine 74-jährige Rentnerin wurde gestern Nachmittag in der Harderstraße in Ingolstadt Opfer der dreisten Betrugsmasche. Sie erhielt gegen 15.30 Uhr den Anruf eines angeblichen Staatsanwalts, der vorgab, die Tochter der Geschädigten hätte einen Verkehrsunfall verursacht, bei dem eine Person ums Leben kam. Um eine bevorstehenden Gefängnisstrafe abzuwenden, müsse die 74-Jährige umgehend 78.000 Euro bezahlen. Da die Rentnerin nicht so viel Geld besaß, hob sie ihre gesamten Ersparnisse ab. Sie wurde von den Kriminellen gegen 16.00 Uhr zunächst zum Amtsgericht in die Harderstraße und anschließend zur Geldübergabe in die Donaustraße gelotst. Hier übergab sie ihr gesamtes Bargeldvermögen an eine unbekannte Abholerin".

Polizei Ingolstadt: "Falscher Polizistin gibt vor, dass Tochter bei einem Verkehrsunfall eine schwangere Frau getötet habe. Mutter übergibt sechsstelligen Eurobetrag an Betrüger Neuburg – Am Vormittag des vergangenen Donnerstag (18.07.2024) erhielt eine 68-jährige Neuburgerin einen Anruf, bei dem sich eine weibliche weinende Stimme am Telefon als ihre Tochter ausgab. Der Anruf wurde anschließend an eine falsche Polizistin weitergeleitet. Diese schilderte hochdramatisch einen schweren Unfall, bei dem eine schwangere Frau ums Leben kam, den ihre Tochter verursacht hätte. Zur Vermeidung einer Untersuchungshaftstrafe würde die sofortige Zahlung einer Kautionssumme von 150.000 Euro gefordert werden. Um eine unmittelbar bevorstehenden Haftantritt der Tochter zu verhindern, hob die Mutter eine hohe Bargeldsumme ab und übergab diese gegen 16.00 Uhr in der Berliner Straße an einen unbekannten Mann, der anschließend den Übergabeort zu Fuß in Richtung Sudetenlandstraße verließ. Nachdem den angeblichen Ermittlungsbehörden nun auch noch bewusst wurde, dass bei dem Unfall auch ein ungeborenes Kind getötet wurde, forderten die vermeintlichen Amtsträger zwei weitere Bargeldzahlungen. Aus großer Sorge und Verzweiflung der Tochter helfen zu müssen, übergab die Rentnerin jeweils um 18.00 Uhr und um 21.30 Uhr in der Berliner Straße in Neuburg jeweils zwei weitere hohe Bargeldbeträge an den jeweils gleichen Abholer. Die Täterbeschreibung (Abholer): Ausländisch wirkendes Erscheinungsbild, 170 cm bis 180 cm groß, 25 bis 35 Jahre alt, schwarzes, kurzes, welliges Haar, schwarzer Bart, dunkel gekleidet".

Die Kriminalpolizei Ingolstadt bittet Zeugen, die an den Tattagen zu den oben geschilderten Betrugsfällen verdächtige Beobachtungen gemacht haben, sich unter der Telefonnummer 0841–93430 zu melden.

Polizei rät - Bleiben sie wachsam! So können Sie sich und Angehörige oder Bekannte vor betrügerischen Anrufen schützen:

- Legen Sie am besten auf, wenn Sie nicht sicher sind, wer anruft und Sie sich unter Druck gesetzt fühlen.

– Die Polizei ruft Sie niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an! Das machen nur Betrüger. Wenn Sie unsicher sind, wählen Sie die Nummer 110. Aber nutzen Sie dafür nicht die Rückruftaste!

– Rufen Sie den angeblich betroffenen Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an!

– Sprechen Sie am Telefon nie über Ihre persönlichen und finanziellen Verhältnisse.

– Übergeben Sie niemals Geld an unbekannte Personen! Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder verständigen Sie über den Notruf 110 die Polizei!

– Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen! – ​​​​​​Sprechen Sie auch mit ihren Angehörigen über das Phänomen und warnen Sie sie vor dem Vorgehen der Täter!

Weitere Informationen zum Thema Schockanruf bzw. Betrug über Messengerdienste finden Sie im Internet auf den Seiten der Präventionskampagnen „Leg auf!“ und „Lösch das!“. – Polizeipräsidium Oberbayern Nord

Quelle - Polizeipräsidium Oberbayern Nord Ingolstadt / Foto von Jonas Augustin auf Unsplash

 

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