NGG fordert 380 Euro mehr Lohn für Bäckerei-Beschäftigte

NGG fordert 380 Euro mehr Lohn für Bäckerei-Beschäftigte

(ka) Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert für die rund 3220 Beschäftigten in den 135 Bäckereibetrieben in der Region mehr Geld. Landkreis Neuburg-Schrobenhausen - 700 Beschäftigte in 28 Betrieben, Landkreis Eichstätt - 1370 Beschäftigte in 47 Betrieben, Landkreis Pfaffenhofen - 670 Beschäftigte in 39 Betrieben und Stadt Ingolstadt - 480 Beschäftigte in 21 Betrieben. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. „Das Angebot, das uns die Arbeitgeber im November unterbreitet haben, geht klar an der Lebensrealität der Beschäftigten vorbei. Die Preise steigen auch 2024 weiter und die Bäckerinnen und Fachverkäufer müssen sich die Brotspezialitäten, die sie zubereiten, auch gut leisten können“, so Guido Zeitler, Geschäftsführer der NGG.

Konkret fordert die NGG ein Lohn-Plus von 380 Euro für alle Tarifgruppen, unabhängig davon, ob die Beschäftigten Backwaren wie Brot, Brötchen und süße Teilchen produzieren oder diese verkaufen. „Wir wollen so den Lohnabstand weiter verringern und machen das Bäckerhandwerk damit für den Nachwuchs attraktiver“, macht Guido Zeitler deutlich. Schließlich hätten die Bäckereien mit einem massiven Fachkräftemangel zu kämpfen, sowohl an den Öfen, als auch hinter den Verkaufstresen.

Darüber hinaus setzt sich die Bäckerei-Gewerkschaft auch für das Personal ein, das im Filialbetrieb im Verkauf arbeitet und fordert für sie eine Springer-Zulage von 5 Prozent ein. „Gerade bei Bäckerei-Ketten mit vielen Filialen ist eine gewisse Flexibilität der Beschäftigten unabdingbar, aber die darf es nicht zum Null-Tarif geben und muss entsprechend belohnt werden“, so der Geschäftsführer der NGG.

Brot und Backwaren zählen immer noch zu den beliebtesten Nahrungsmitteln der Deutschen: Durchschnittlich isst jeder Bundesbürger jährlich rund 83 Kilo Backwaren laut der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft. „Das schlägt sich auch in den Umsätzen der Betriebe nieder, denn diese haben sich in den letzten Jahren stark erhöht und liegen heute deutlich über dem Vor-Corona-Niveau. Bei den Löhnen kann davon keine Rede sein“, so Zeitler.

Die NGG macht sich bereit für einen „heißen Streik-Winter“, denn für Ende Januar ist die zweite Verhandlungsrunde angesetzt: „Beim Backen ist die richtige Temperatur essenziell und die erste Verhandlung hat gezeigt, dass den Arbeitgebern die Temperatur noch nicht hoch genug ist – das werden wir ändern und ihnen ordentlich einheizen“, sagt Guido Zeitler. Ein erster Warnstreik bei der Hofpfisterei in München habe bereits stattgefunden, und weitere namhafte Betriebe in Bayern werden bis zur nächsten Verhandlung noch folgen, so die Gewerkschaft.

Quelle: NGG - Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG)/ Pressemitteilung - Jonas Bohl / Foto:  Maria Bosin  / pixelio.de

 

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