(ka) Die Feuerwehr Kösching bekommt zur unterstützenden Brandbekämpfung ein Hochdrucklüfter AHF 20 (Angriffs-Hilfs-Fahrzeug 20), es handelt sich hierbei um ein funkferngesteuertes, geländegängiges sowie Treppensteigfähiges Kettenfahrzeug mit Schnell-Wechselaufbausystem für flexible Anwendungen.
Durch eine Fernsteuerung wird ein unbemannter Einsatz er möglich, womit die Mannschaft vor Gefahren geschützt wird. Während diese Technik in Deutschland weitestgehend „Neuland“ darstellt, kommt diese in den Nachbarländern bereits mehrfach zur Anwendung. Es lag daher nahe, dass sich die Verantwortlichen der Feuerwehr Kösching international bei ihrem Vorhaben beraten ließen. So standen die Wehrleute der Marktgemeinde im regen Austausch mit ihren Kollegen aus Österreich, der Schweiz und den skandinavischen Ländern.
Entstanden ist ein Einsatzmittel, das auf die Anforderungen der Köschinger Brand- und Katastrophenschützer zugeschnitten ist. Schließlich befinden sich in deren Ausrückegebiet zahlreiche Objekte, wie Industrie bzw. Produktionshallen, Logistikhallen oder Tiefgaragen, die eine Beschaffung nicht nur sinnvoll erscheinen ließen, sondern unumgänglich machten. Nach einer rund vierjährigen Planungs- und Beschaffungsphase hielt pünktlich zum 1. August 2024 ein ebenso durchdachtes wie einzigartiges Gerät seinen Einzug in das Gerätehaus der Köschinger Wehr.
Dessen Kernstück stellt ein neigbarer Hochleistungs-Überdrucklüfter mit einer Luftleistung von ca. 300.000 m³/h sowie einer integrierten Wassernebelfunktion dar. Ergänzend zu diesem XXL-Lüfter werden sogenannte Druck- und Sauglutten für den Lüfterbetrieb mitgeführt. Ein funkferngesteuerter kombinierter Schaum-Wasserwerfer mit einer Durchflussmenge von 400 bis 2.000 Litern pro Minute befindet sich ebenso an der Frontseite wie eine Kamera mit Wärme- und Normalbild sowie einer integrierten Funkübertragungstechnik.
Im Heckbereich des ketten betriebenen Geräts wurden selbst verlegbare B-Schläuche für die Wasserversorgung verlastet. Weiteres Equipment zur Brandbekämpfung – in Form von C-Schläuchen, Hohlstrahlrohren, einer Schaum Turbo Spritze mit Schaummittelbehältern sowie Übergangsstücken wird beidseitig am Aufbau mitgeführt.
Die Löschwasserzuführung für die einzelnen Komponenten erfolgt über den angebauten Verteiler.
Für den Selbstschutz des Fahrzeugs sind eine Sprinklerdüse und Front-Bodensprühdüsen verbaut.
Eine vielseitige Anwendbarkeit wird durch eine verbaute Zusatzhydraulik mit Zahnradpumpe (25 l/min bei 170 bar) ermöglicht.
So lassen sich verschiedenste hydraulische Gerätschaften verschiedenster Art betreiben.
Anhand dieser vielfältigen Beladung, der Art des Antriebes und seiner Geländefähigkeit sind die Einsatzmöglichkeiten des AHF 20 beachtlich:
- Entrauchung und Belüftung von Industrie- und Produktionshallen, Tiefgaragen und Tunnelanlagen.
- Brandbekämpfung in Industrie- und Produktionshallen, Tiefgaragen sowie Tunnelanlagen.
- Brandbekämpfung bei Wald- und Flächenbränden.
- Niederschlagen von Gefahrstoffwolken sowie Neutralisieren von gefährlichen Stoffen.
- Gezielte Riegelstellung zur Eindämmung und Ausbreitung von Bränden.
- Absaugen von Rauch aus innenliegenden Gängen und Untergeschossen.
Quelle - Kreisfeuerwehrverband Eichstätt / Pressemitteilung / Foto
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