Neue Lebensräume auf dem incampus-Areal

Neue Lebensräume auf dem incampus-Areal

(ka) Früher Raffinerie - heute Natur und Technologie: Das ehemalige Eriag-Areal im Südosten Ingolstadts hat eine beeindruckende Transformation durchlaufen. Nach erfolgreicher Sanierung entsteht dort der Technologiepark incampus, der bereits 2023 mit einem Fahrzeugsicherheitszentrum und einem Rechenzentrum der AUDI AG sowie dem Softwareunternehmen Cariad offiziell eröffnet wurde. Der Naturraum spielt hier aber ebenfalls eine große Rolle. So sind 15 Hektar dauerhaft für die Umwelt reserviert. Hier entsteht ein naturnaher Auwald, mit arttypischen Pflanzen als Ausgleichsfläche. Auf den verbleibenden rund 60 Hektar Fläche wird in den kommenden Jahren schrittweise ein modernes Hightech-Quartier entwickelt, das sich auf Mobilität und Zukunftstechnologien spezialisiert. Der incampus steht für eine ideale Infrastruktur für digitale Mobilitätstechnologien, zukunftsorientierte Nachhaltigkeit und Biodiversität. Doch bis zur vollständigen Bebauung setzt die IN-Campus GmbH auf ein besonderes Projekt zur Förderung der Artenvielfalt: Auf etwa 36 Hektar ungenutzter Flächen entstehen temporäre Lebensräume für zahlreiche bedrohte Arten. Auf Grundlage eines Biodiversitätskonzeptes, das in enger Abstimmung mit der Regierung von Oberbayern, der Stadt Ingolstadt und der Unteren Naturschutzbehörde entwickelt wurde, sollen auentypische, blüten- und strukturreiche Flächen geschaffen werden. Diese bieten wichtigen Rückzugsraum für Schmetterlinge, Heuschrecken, Amphibien, Zauneidechsen und Vögel.

„Dieses Vorzeigeprojekt vereint die Interessen von incampus mit der Biodiversität und setzt ein starkes Zeichen für die Bedeutung des Naturschutzes in urbanen, wirtschaftlichen Entwicklungsgebieten“, betont Umwelt-Bürgermeisterin Petra Kleine. Dank der geografischen Nähe des incampus-Geländes zum Naturschutzgebiet „Donauauen an der Kälberschütt“ und dem FFH-Gebiet „Donauauen zwischen Ingolstadt und Weltenburg“ fungieren die neuen Lebensräume als wertvolle Erweiterung der bestehenden Schutzgebiete. Besonders bedrohte Arten wie Magerrasenpflanzen, Kiesflächenbewohner und Amphibien profitieren von den zusätzlichen Ansiedlungs-, Ernährungs- und Vermehrungsmöglichkeiten. Langfristig trägt das Projekt zur Stabilisierung und Stärkung der Artenvielfalt im gesamten Donauauen-Gebiet bei.

Ein „Natur auf Zeit-Vertrag“, der jetzt im Historischen Stizungssaal des Alten Rathauses unterzeichnet wurde, regelt die Rahmenbedingungen. Bei geplanten Bebauungen werden in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden Maßnahmen ergriffen, um artenschutzrechtliche Konflikte zu vermeiden. Dazu zählen unter anderem die Freimachung von Bauflächen im Winterhalbjahr sowie Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der ökologischen Funktion von Fortpflanzungs- oder Ruhestätten (CEF-Maßnahmen). Falls erforderlich, wird eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung durch die Regierung von Oberbayern erteilt.

Die incampus GmbH, ein Joint Venture der AUDI AG und der IFG Ingolstadt als städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft, verfolgt mit der nachhaltigen Entwicklung des ehemaligen Raffineriegeländes einen innovativen Ansatz. Der incampus bietet nicht nur Raum für zukunftsweisende Technologien und erneuerbare Energiekonzepte, sondern setzt sich auch aktiv für den Schutz der Umwelt und die Förderung der Biodiversität ein.

*Bildunterschrift: Unterzeichnung des »Natur auf Zeit-Vertrags« im Historischen Sitzungssaal mit (v.l.) Marlen Riddering, Leiterin Betrieblicher Umweltschutz Audi Ingolstadt, Bürgermeisterin Petra Kleine, Dr. Christof Messner und Norbert Forster, Geschäftsführer IN Campus GmbH, Dr. Antje Arnold, Referentin für betrieblichen Umweltschutz Audi, Ulrich Ehinger, Regierung von Oberbayern. (Foto: Stadt Ingolstadt / Rössle)

Quelle - Pressemitteilung - Stadt Ingolstadt /

 

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