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Köschinger Gewerkschaftler und Sozialdemokrat Joseph Bauer verstarb mit 85 Jahren

Köschinger Gewerkschaftler und Sozialdemokrat Joseph Bauer verstarb mit 85 Jahren

(db) Joseph Bauer wurde am 05. Februar 1940 in Kasing geboren. Er war das älteste von fünf Kindern. Trotz Kriegszeit erlebte er eine glückliche Kindheit im Kreise der Familie. Nach der Schulzeit begann er eine Lehre als Maschinenschlosser bei AUDI. 1958 trat er der Gewerkschaft IG Metall bei. Zu diesem Zeitpunkt konnte er noch nicht ahnen, welch steile Karriere er machen würde. Im Jahre 1961 heiratete er sein Frau Marianne und sein Sohn Herbert kam 1962 zur Welt. 1968 dann der weitere Sohn Robert. 1970 bauten sie ein Haus am Eixelberg.

1972 wurde „Sepp“ wie ihn jeder nannte, politisch aktiv. Er trat der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands bei und brachte sich nicht nur dort aktiv ein.

1975 wurde er zum stellvertretenden AWO-Vorsitzenden gewählt und baute zusammen mit Siegfried Betz den AWO-Ortsverein Kösching wieder auf. Noch heute gibt es das Kinderfest der AWO, bei dem er viele Jahre aktiv mitgemacht hatte.

1978 kandidierte er zum ersten Mal für den Gemeinderat auf Platz 17 von 40 Kandidaten.

1979 startete dann seine berufliche Karriere richtig durch. Er wurde für den Werkzeugbau in den Betriebsrat der AUDI gewählt und blieb es bis zu seinem Ruhestand 1999.

In den Jahren 1987–1999 war er Mitglied im Konzernbetriebsrat VW sowie Mitglied im VW Aufsichtsrat. Weiterhin Mitglied im Wirtschaftsausschuss, Personalkommission und Arbeitsschutzhauptkommission.

In der SPD kandidierte er 1984 erneut für den Gemeinderat und Kreistag, wurde zum Gemeinderat gewählt und auf Anhieb zum Fraktionssprecher bestimmt. Dieses Amt führte er bis 1990 aus. Wegweisende Entscheidungen wie die Erweiterung des Freibades, den Bau der Mehrzweckhalle, die Innenortssanierung und den Umbau des Rathauses hat er mit Weitblick begleitet und vorangetrieben. Dem Gemeinderat gehörte er bis 1996 an.

Aufgrund seiner umfangreichen Tätigkeiten als Betriebsrat und Aufsichtsrat, trat er kommunalpolitisch kürzer. Als ehrenamtlicher Richter am Sozialgericht war er ebenfalls langjährig aktiv. Als aktiver IG Metaller war er Mitglied der IG Metall Vertreterversammlung sowie Referent der IG Metall. Da war er viel unterwegs und setzte sich immer für die Belange der Beschäftigten bei AUDI und VW ein.

Aber der Sepp war auch sonst umtriebig und viel beschäftigt. 10 Jahre, von 1986 bis 1996, war er Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Kösching. Pferde waren sein Hobby. Als er 1999 in den Ruhestand ging, hatte er endlich Zeit und längere Touren mit seiner Frau im Camper in die USA und Kanada wurden gemacht. Zu Hause waren immer noch die IG Metall und die SPD sein Hobby. Als Vorsitzender des IG Metall Seniorenausschusses brachte er sich weiter ein und bei 60plus in der SPD ebenso. 2005 war der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder in Kösching zu einer Wahlveranstaltung in der Ambergerhalle. Als Schröder in die Halle einmarschierte und Sepp sah, fragte er diesen: „Josef, was machst du denn hier? Und Sepp antwortete trocken: „Ich wohne hier.“ Beide kannten sich gut aus dem VW-Aufsichtsrat.

2012 verstarb seine Frau Marianne. Ein Einschnitt in seinem Leben, den er meisterte. Seinen 80. Geburtstag feierte er noch zu Hause im Kreise von Familie und Freunden. Dann erkrankte er schwer an Demenz und verbrachte seine letzten drei Lebensjahre im Seniorenheim in Vohburg. Dort starb er am 29. April 2025. Neben seinen beiden Söhnen hinterlässt er zwei Enkelkinder.

Bildunterschrift: Joseph Bauer (l.) und Rudolf Ullinger (r.) auf einer Demo der IGM in Augsburg im Jahr 2002. (Bild-Dieter Betz)

Quelle - SPD Kösching / Dieter Betz /

 

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