(ka) Der Radverkehr hat im Landkreis Eichstätt eine lange Tradition. Bereits im Jahr 1979 wurde mit dem Altmühltal-Radweg ein Grundstein gelegt, dem zahlreiche weitere attraktive Radrouten – häufig auf stillgelegten Bahntrassen – folgten. Die Infrastruktur für den Freizeitverkehr ist somit gut entwickelt. Seit dem Jahr 2022 verfolgt der Landkreis nun das Ziel, auch im Alltagsradverkehr noch fahrradfreundlicher zu werden. Seit 2023 wird hierfür in Zusammenarbeit mit den Kommunen ein entsprechendes Konzept erarbeitet.
Während viele Kilometer Radwege außerorts bereits durch die Straßenbaulastträger umgesetzt wurden, besteht innerorts weiterhin erheblicher Handlungsbedarf. Die Zuständigkeit der Gemeinden sowie die Komplexität des Themas – das Fachwissen zu Verkehr, Städtebau, Sicherheit, Recht und mehr – machen Fortschritte oft schwierig.
Um hier gezielt zu unterstützen, hat der Landkreis Eichstätt über die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) ein Inhouse-Seminar mit dem renommierten Mobilitätsexperten Dr. phil. Dipl.-Ing. Ralf Kaulen organisiert. Dr. Kaulen gilt als Koryphäe auf dem Gebiet der nachhaltigen Mobilität – insbesondere im Bereich Radverkehr. Mit seiner lebendigen, praxisnahen Art gelang es ihm, selbst Teilnehmende ohne fachlichen Hintergrund für das Thema zu begeistern.
Eingeladen waren Bürgermeister sowie Vertreter der Gemeinden, des Staatlichen Bauamtes, Fachkollegen aus benachbarten Landkreisen, Vertreter der ansässigen Universität und natürlich die Mitarbeitenden des Landratsamts, die mit dem Thema betraut sind. Eröffnet wurde das Seminar von Landrat Alexander Anetsberger, dem das Thema Radverkehr besonders am Herzen liegt.
Im ersten Teil des Seminars stellte Dr. Kaulen die grundlegenden Zusammenhänge moderner Mobilität dar und veranschaulichte eindrucksvoll, warum Sichtbarkeit und Sicherheit von Radfahrenden zentrale Aspekte einer zukunftsfähigen Verkehrsplanung sind. Im zweiten Teil ging er auf die rechtlichen Grundlagen ein – insbesondere auf die Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) – und zeigte anhand zahlreicher Praxisbeispiele, wie diese sinnvoll umgesetzt werden können.
Besonders wertvoll: Auch konkrete Fälle und Fragestellungen aus dem Landkreis, die vorab eingereicht wurden, konnten gemeinsam betrachtet und Lösungsansätze erarbeitet werden.
Die Rückmeldungen waren durchweg positiv: Motiviert und inspiriert gingen die Teilnehmenden zurück in ihre Kommunen – mit neuen Ideen und dem klaren Ziel, den Radverkehr vor Ort sicherer und attraktiver zu gestalten. Der Landkreis möchte nun gemeinsam mit einer Pilotgemeinde einen Präzedenzfall schaffen, um die Umsetzung des Alltagsradwegekonzepts auch innerorts voranzutreiben und anderen Gemeinden damit als Vorbild zu dienen.
Quelle - Lkr. Eichstätt / Pressemitteilung - Manfred Schmidmeier /Foto
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