(ka) „Wir sagen Ja zu Demokratie, Vielfalt und Toleranz. Unser Ziel ist ein friedliches Miteinander und der Zusammenhalt unserer Stadtgesellschaft. Wir sind EINE Stadtgesellschaft, denn Ingolstadt ist die Heimat aller hier lebenden Menschen.“ So steht's im „Ingolstädter Appell“, der von den Mitgliedern des neuen Ingolstädter Bündnisses für Demokratie, Vielfalt und Toleranz unterzeichnet wurde. Rund 180 Vereine, Organisationen, Institutionen, Verbände und Firmen sind dem Bündnis bislang beigetreten. Vom Sport- und Trachtenverein über die Religions- und Moscheegemeinden, Jugendorganisationen bis hin zum Handwerksbetrieb und den Innungen.
Initiiert hat das breite Bündnis Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Scharpf: „Wir wollen allen in dieser Stadt lebenden Menschen und auch allen außerhalb zeigen, was Ingolstadt ausmacht. Welche Werte hier gelebt werden. Und dass Diskriminierung und Hass in unserer Mitte keinen Platz haben.“ Schnell formierte sich ein Kern-Bündnisteam mit Audi (Vorstand und Betriebsrat), der Technischen Hochschule, der Katholischen Universität, der katholischen und evangelischen Kirche, dem städtischen Migrationsrat, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, dem Sozialverband vdk und dem Stadtjugendring. „Gemeinsam möchten wir ein Zeichen für ein vielfältiges und tolerantes Ingolstadt setzen und für ein friedliches Miteinander eintreten. Wir dürfen nicht stumm sein, wenn andere Hass, Hetze und Ausgrenzung schüren und rechtsextreme Deportations-Fantasien propagieren“, erklärt Scharpf.
Tatsächlich ist Ingolstadt seit vielen Jahrhunderten eine Stadt der Migration. Zu jeder Zeit sind Menschen von nah und fern gekommen und haben die Stadt mitgeprägt. Seit dem 15. Jahrhundert sind Studierende und Wissenschaftler aus ganz Europa nach Ingolstadt gekommen. Ingolstadt ist dadurch für Jahrhunderte zu einem der geistigen Zentren der damaligen Zeit aufgestiegen. Auch ein Wirtschaftswunder wäre nach dem Zweiten Weltkrieg ohne die damals sogenannten „Gastarbeiter“ aus der Türkei, aus Italien, aus den Staaten des ehemaligen Jugoslawien, aus Griechenland und anderswo gar nicht möglich gewesen.
Und auch heute wäre das Land ohne die Menschen mit Migrationshintergrund gar nicht lebensfähig, die als Pflegekräfte, als Erzieher, als Ingenieurinnen, als Busfahrer und in vielen anderen Berufen arbeiten. „Migration ist also nichts Neues und bringt natürlich auch Herausforderungen mit sich. Aber diesen Herausforderungen begegnet man nicht dadurch, dass man die Menschen gegeneinander aufhetzt, sondern indem wir zusammenhalten und auf Basis unserer demokratischen Werte für ein friedliches Miteinander sorgen“, bekräftigt der Oberbürgermeister. Als gemeinsames Bekenntnis dieser Werte wurde bei der Auftaktveranstaltung für das neue Bündnis symbolisch der „Ingolstädter Appell“ unterzeichnet.
*Bildunterschrift: OB Christian Scharpf initiierte das Bündnis zusammen mit einem Kern aus Partnern der Wirtschaft, Wissenschaft, Kirchen, Gewerkschaft und Verbänden © Stadt Ingolstadt / Roessle
Quelle - Pressemitteilung - Stadt Ingolstadt / Foto
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