(tho) Altötting/Poppenreuth/Kösching – Der frühere Pfarrer der katholischen Kirchengemeinde Mariä Himmelfahrt in Kösching und Kanoniker im Sankt Rupertusstift August Sparrer ist am vergangenen Mittwoch, 14. August, im Alter von 93 Jahren in Altötting gestorben. Der aus Weiden in der Oberpfalz stammende Priester und ehemalige Spiritual im Regensburger Priesterseminar Sankt Wolfgang hatte seine letzten Lebensjahre als Ruhestandsgeistlicher in der Expositur Poppenreuth und schließlich am Marienwallfahrtsort Altötting verbracht. Dort fühlte sich der in Herz und Geist junggebliebene Seelsorger zu der Gemeinschaft Emmanuel, einer missionarisch wirkenden Gruppierung der neuen geistlichen Bewegungen in der katholischen Kirche, hingezogen.
1957 war Sparrer in Regensburg von Erzbischof Michel Buchberger zum Priester geweiht worden. Das Zweite Vatikanische Konzil prägten den Seelsorger gleichermaßen wie weltkirchliche Erfahrungen in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Südafrika. Charismatische Bewegungen beeindruckten den Priester ebenso wie er mit seiner offenen und humorvollen Art in katholischen Diasporagebieten ganz selbstverständlich den Kontakt zu evangelischen Glaubensgeschwistern suchte und sich stets sensibel für den ökumenischen Brückenbau starkgemacht hat. Die Neuevangelisierung trieb der unverwüstliche Optimist mit vielen Impulsen voran, weil er sich stets gläubig gewiss war: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“.
Pfarrer Sparrer wirkte von 1996 bis 2002 in Kösching. Viele Samen, die auch noch in den Jahren nach seinem Ruhestand aufgingen und erblühten, haben ihren Ursprung in der Gemeindemission von 1999 als 50 meist jugendliche Missionare der Gemeinschaft Emmanuel sowohl die Marktgemeinde als auch die kirchlich, gesellschaftlich, mitreißend musikalisch und mit ihren christlichen Zeugnissen von Jesu Wirken in ihrem Leben umkrempelten. Das Motto hieß damals „Zeichen setzen – Spuren hinterlassen“. Eben dies ist dem Seelsorger Sparrer sein Leben lang gelungen.
In diesen Jahren wurde auch die Tradition der historischen Sebastiani-Bruderschaft, die mehr als 600 Mitglieder zählt, wiederbelebt; außerdem Fatima-Gebetstage mit namhaften kirchlichen Gästen, die bedenkenswerte Botschaften ins Gespräch brachten. Auch die Sakramenten-Pastoral ist in dieser Zeit bereichert worden: Die jüngsten Christen der Pfarrfamilie wurden in bester Zusammenarbeit mit etlichen ehrenamtlichen Laien wertgeschätzt. Neuartige Taufgespräche trugen dazu bei, dass junge Familien mit ihren Säuglingen ernst genommen worden sind und sich dazugehörig fühlen konnten. Die Kinderbibelwoche startete und begeisterte fast 30 Jahre lang Generationen von Grundschülern.
Der, von dem man sagen kann, dass er wirklich Spuren hinterlassen hat, wird nun am kommenden Samstag, 24. August, in Poppenreuth zu Grabe getragen. Um 10.30 Uhr beginnen dort die Trauerfeierlichkeiten mit dem Sterberosenkranz, um 11 Uhr schließt sich das Requiem für den Priester August Sparrer an, danach die Beerdigung. Zu der Bestattung wird mit vielen Wegbegleitern des beliebten Geistlichen aus ganz Bayern und mehreren Bistümern gerechnet.
Auch einige Köschinger Pfarrangehörige wollen ihm dankbar das letzte Geleit geben. Die Pfarrei möchte einen Bus organisieren, der die Trauergäste am Samstag in die nördliche Oberpfalz bringen soll. Wenn sich genügend Mitfahrende bis zum morgigen Dienstag, 20. August, 16.30 Uhr im Pfarrbüro persönlich oder telefonisch (08456 / 78 66) anmelden, wird der angefragte Omnibus beauftragt und die Pfarrei bezuschusst die Fahrtkosten mit der Hälfte. Abfahrt wäre dann um 7.30 Uhr am Samstag, 24. August.
Quelle – Pressemitteilung – Thomas Schumann / Foto
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