Früherer Köschinger Pfarrer August Sparrer unter großer Anteilnahme aus Kösching in Poppenreuth bestattet

Früherer Köschinger Pfarrer August Sparrer unter großer Anteilnahme aus Kösching in Poppenreuth bestattet

(Thomas M. P. Schumann) – August Sparrer hat Zeichen gesetzt und Spuren hinterlassen. August Sparrer, der frühere Pfarrer von Mariä Himmelfahrt in Kösching, ist am Samstag (24.08.2024) in Poppenreuth in seiner oberpfälzischen Heimat beigesetzt worden. Mehr als 20 Mitbrüder des Geistlichen und dreihundert Trauergäste – darunter 30 ihm verbunden gebliebene Köschingerinnen und Köschinger – begleiteten den Priester auf seinem letzten irdischen Weg. Sparrer, der zuletzt als Kanoniker im Rupertusstift am Marienwallfahrtsort Altötting und in Rufweite seiner zumeist jugendlichen Geschwister der geistlichen Gemeinschaft Emmanuel gelebt hatte, war am Vorabend des Festes Mariä Himmelfahrt, am 14. August, im Alter von 93 Jahren in die Ewigkeit gegangen. Der überzeugende und glaubwürdige Priester hatte um einen Auferstehungs-Gottesdienst für sein Requiem gebeten. Den erlebten die Köschinger dann auch mit; einige Lieder erinnerten an die Gemeindemission vor einem Vierteljahrhundert. Mit vier Fahnen ehrten sie den Verstorbenen im Namen der Kolpingfamilie, von Katholischer Arbeitnehmerbewegung, Frauenbund und Sebastiani-Bruderschaft.

Letztere war in seiner Tätigkeit auf sein Betreiben hin wiederbelebt worden. In den Jahren von 1996 bis 2002 – sein letztes reguläres Pfarramt – nahm das kirchliche Engagement als Teil der örtlichen Gesellschaft Fahrt auf: Fatima-Gebetstage mit namhaften kirchlichen Gästen, die bedenkenswerte Botschaften ins Gespräch brachten, fanden monatlich statt. Ein Morgenlob bereicherte das Gottesdienstangebot. Auch die Sakramenten-Pastoral ist in dieser Zeit geprägt worden: Die jüngsten Christen der Pfarrfamilie wurden in bester Zusammenarbeit mit etlichen ehrenamtlichen Laien wertgeschätzt, auch beim Kommunion-Unterricht. Neuartige Taufgespräche trugen dazu bei, dass junge Familien mit ihren Säuglingen ernst genommen worden sind und sich dazugehörig fühlen konnten. Die Kinderbibelwoche startete und begeisterte fast 30 Jahre lang Generationen von Grundschülern.

Viele Samen, die auch noch in den Jahren nach seinem Ruhestand aufgingen und erblühten, haben ihren Ursprung in der Gemeindemission von 1999 als 50 meist jugendliche Missionare der Gemeinschaft Emmanuel sowohl die Marktgemeinde als auch die kirchlich, gesellschaftlich, mitreißend musikalisch und mit ihren christlichen Zeugnissen von Jesu Wirken in ihrem Leben umkrempelten. Das Motto hieß damals „Zeichen setzen – Spuren hinterlassen“. Eben dies ist dem Seelsorger Sparrer sein Leben lang gelungen.

Seine Energie schöpfte der Priester August Sparrer im stetigen und lebhaften Dialog mit Jugendlichen, denen er auf Augenhöhe begegnete, ihnen manche Impulse mitgab, sich aber vor allem – wie er oft betonte – von ihnen inspiriert und bereichert verstand. So fand der in Herz und Geist junggebliebene Seelsorger seine geistig-geistliche Heimat bei der Gemeinschaft Emmanuel, einer missionarisch wirkenden Gruppierung der neuen geistlichen Bewegungen in der katholischen Kirche.

1957 war Sparrer in Regensburg von Erzbischof Michael Buchberger zum Priester geweiht worden. Das Zweite Vatikanische Konzil prägten den Seelsorger gleichermaßen wie weltkirchliche Erfahrungen in den Vereinigten Staaten von Amerika und in Südafrika. Charismatische Bewegungen beeindruckten den Priester ebenso wie er mit seiner offenen und humorvollen Art in katholischen Diaspora Gebieten ganz selbstverständlich den Kontakt zu evangelischen Glaubensgeschwistern suchte und sich stets sensibel für den ökumenischen Brückenbau starkgemacht hat. Die Neuevangelisierung trieb der unverwüstliche Optimist mit vielen Impulsen voran, weil er sich stets gläubig gewiss war: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“.

Der, von dem man sagen kann, dass er wirklich Spuren hinterlassen hat, ist nun bei seinem Herrgott angekommen. Statt schmerzvoller Trauer erinnerten sich viele an den wohlwollenden, stets auf Jesus hinweisenden, authentischen und nahbaren Seelsorger.

*Bildunterschrift – Titelbild: Eine große Gruppe von Trauergästen kam aus Kösching nach Poppenreuth. Dort trafen sie viele Bekannte, darunter den ehemaligen Pfarrer Eugen Wismeth, den damaligen Kaplan Pfr. Norbert Grosse. Sie gaben Pfarrer Sparrer mit Kirchenpfleger Klaus Müller-Würzburger, Pfarrgemeinderatsvorsitzendem Erich Liepold und Pfarrvikar Antony Chimaka ein ehrendes Geleit. (Foto: ©Thomas Schumann)

Bildunterschrift: Am offenen Grab ehrten die Fahnenabordnungen der Kolpingfamilie, von Katholischer Arbeitnehmerbewegung, Frauenbund und Sebastiani-Bruderschaft den verstorbenen Priester. (Foto: Klaus Müller-Würzburger)

*Bildunterschrift: In einem schlichten Nadelholzsarg, von einem großen Sonnenblumenbouquet geschmückt, wurde der Leib des Priesters grabe getragen. Er selber, sein Geist und seine Seele waren seinen eigenen Worten nach voller Hoffnung „dem offenen Himmel“ entgegengegangen – bis zuletzt ein bezeugender Christ. (Foto: ©Thomas Schumann)

Quelle - Von Thomas M. P. Schumann / Foto 

 

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