(ka) Zu nass, zu wenig Sonne: Der Klimawandel macht auch den Bauern zu schaffen. Die Weizenernte war die schlechteste seit 30 Jahren. Höhere Verbraucherpreise sind trotzdem nicht zu befürchten. Der Bauernverband schlägt Alarm. Schlechte Ernten, hoher Preisdruck und strenge gesetzliche Auflagen enttäuschen die heimischen Landwirte. DBV-Präsident Rukwied sieht daher die Wettbewerbsfähigkeit der Landwirtschaft in Gefahr.
Die Landwirte in Deutschland ernten in diesem Jahr 39,3 Mio. Tonnen Getreide, sagt der Deutsche Bauernverband (DBV). Im Vorjahr wurden noch rund 42 Mio. Tonnen Getreide geerntet. Damit fällt die hiesige Getreideernte in diesem Jahr erneut kleiner aus.
Der rückläufige Trend bei Menge und Qualität halte an, so der Verband. Sowohl die Erntemengen als auch zum Teil die Qualitäten hätten in einigen Regionen unter den wiederkehrenden und zum Teil sehr starken Niederschlägen massiv gelitten.
Der Präsident des DBV, Joachim Rukwied, sagt dazu, die Bauern seien in diesem Jahr doppelt enttäuscht: Zum einen von der Ernte unter dem Durchschnitt, zum anderen von dem starken Preisdruck.
Aufgrund der geringen Ernte, nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Europa, sehe Rukwied bezüglich der Getreide-Versorgung das gleiche Risiko, wie der Deutsche Raiffeisenverband: „Die Gefahr (der Versorgungsengpässe) ist real“. Er verstehe nicht, wie es bei der kleinen Versorgung zu solch geringen Getreidepreisen hatte kommen können.
Zudem seien mit den niedrigen Erträgen und Preisen die Erlöse der Bauern gesunken, sodass er von deutlichen Rückgängen der Betriebsergebnisse ausgehe. Das betreffe neben den meisten Sparten im Ackerbau auch die Milchviehhalter.
Quelle - Pressemitteilung / agrarheute / WDR / Radio IN / Foto von Arvid Høidahl auf Unsplash
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