(ka) Mit runde 350 Einsatzkräften mehrerer Hauptzollämter und knappe 20 Unterstützungsbeamten anderer Behörden werden heute Mittwoch (10.07.24), gegen 10:00 Uhr, unter der Federführung des Hauptzollamts Regensburg knappe 57 Objekte durchsucht. Im Rahmen einer Besonderen Aufbauorganisation (BAO) mit dem Namen "Arktis" finden Durchsuchungen hauptsächlich im Süddeutschen Raum statt. Es werden Firmenräume und Wohnungen durchsucht. Dabei wurde bisher umfangreiches Beweismaterial wie Computer, Smartphones und Unterlagen sichergestellt. Den Durchsuchungen wohnen knapp 30 Dolmetscherinnen und Dolmetscher bei.
Die Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) Weiden in der Oberpfalz des Hauptzollamts Regensburg ermittelt im Auftrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth seit mehreren Monaten. Verdachtsmomente aus mehreren Eisdielen führten zur Einleitung eines Strafverfahrens gegen mehrere Beschuldigte und schließlich zum Erlass der Durchsuchungsbeschlüsse. Zeitgleich wurden Betriebsstätten, Büros als auch Wohnungen in Regensburg und Ingolstadt sowie den Landkreisen Schwandorf, Amberg-Sulzbach, Weiden, Neustadt an der Waldnaab, Kelheim, Passau und Rosenheim durchsucht.
Es geht auch um den Verdacht der Beitragsvorenthaltung und der Mindestlohnunterschreitung in einer noch zu ermittelnden Anzahl an Fällen. Außerdem wird im Rahmen der Ermittlungen aufgeklärt werden, ob auch eine ausländerrechtlich illegale Beschäftigung von Arbeitskräften vorliegt.
Einer der Beschuldigten aus dem Raum Nürnberg steht jetzt besonders im Verdacht, für sämtliche als Filialen organisierte Eisdielen eines einheitlich von ihm geführten Unternehmens verantwortlich zu sein. Nach der Verdachtslage setzt er in den einzelnen Eisdielen Personen ein, die im Wesentlichen nur formell als Geschäftsführer tätig sind, faktisch jedoch keine eigene betriebswirtschaftliche Verantwortung für ihre Filialen tragen. Zur Erzielung seiner Umsätze setzte der beschuldigte Unternehmensinhaber in den Eisdielen Verdachtsweise bewusst "billige" Arbeitskräfte aus dem Ausland ein, denen er weit weniger als die tatsächlich geleisteten Stunden vergütete.
Den Durchsuchungen schließt sich nun die intensive Auswertung der Unterlagen und Datenträger durch die Einsatzkräfte der FKS des Hauptzollamts Regensburg an. Aufgrund der laufenden Ermittlungen können zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Angaben gemacht werden.
Quelle - Hauptzollamt Regensburg / Pressemitteilung - Nadine Striegel / Bildsymbol-cocoparisienne-Pixabay.de
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